Montag, 30. Dezember 2013

Geschafft

Ja, ich bin ein bisschen geschafft von den schönen, angefüllten letzten Wochen.
Jetzt in der Weihnachtszeit halte ich Winterschlaf.
Und ich habe es geschafft: Mein Wunschgewicht über die Weihnachtstage zu
halten, trotz Gänsebraten, Süßigkeiten und Nüssen. Das stellte ich heute früh
dankbar auf der Waage fest. Ohne die einfachen Lebe leichter Regeln wäre mir
das nicht möglich gewesen. Sie gehören einfach fest in den Tagesablauf wie das
Zähneputzen: viel wunderbares Wasser und taugliche Tees, schweißtreibende
Sporteinheiten, kalorienkillende Kaupausen, drei tolle Teller und maßvolle Maxis.
Zugegeben: Sport mit anschließendem Duschen braucht seine Zeit, die ist dann
für andere Dinge weg. So findet man in unserem Haus immer irgendwo
Staubschichten und Spinnweben und Brösel. Aber die lassen sich leichter
entfernen als eine Zivilisationskrankheit.
Um kein MessieMissverständnis aufkommen zu lassen: Ein Grundmaß an Übersicht
und Reinheit versuche ich wenigstens anzupeilen.

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Schokoladensegen

Nachbarn, Freunde, Verwandte, Bekannte haben uns feine Naschsachen geschenkt.
Um das Haltbarkeitsdatum an sich brauche ich mir keine Gedanken machen.
Die Sachen sind aber so lecker, dass sie erfahrungsgemäß nicht lange halten.
Einerseits nasche ich mehr als sonst. Andererseits helfen die Kinder eifrig dabei mit.
Außerdem lasse ich meine liebgewordenen Bewegungsseinheiten auch in der
Weihnachtszeit nicht ausfallen. Und: Salate, Früchte und Gemüse stehen regelmäßig
auf dem Tisch.
Montag ist immer mein gewagter Waage-Tag, da sagen die nüchternen Zahlen nichts
als die reine Wahrheit. Ich werde in diesem Blog berichten.
Noch ein Gedanke zu Weihnachten: Vor ein paar Tagen unterhielt ich mich mit zwei
klasse Nachbarinnen. "Bei mir ist Chaos." "Und wir haben noch nicht mal einen Baum."
"Meine großen Kinder haben sich mit Freuden verabredet, mal sehen, wie der Heilige
Abend wird", berichteten wir uns gegenseitig.
"Die Geburt von Jesus war das Unperfekteste, das man sich nur vorstellen kann", fiel mir
spontan ein. "Keine Hebamme, kein Kreissaal, keine Babykleidung... und wir meinen oft,
so ein Brimborium veranstalten zu müssen."
"Stimmt. Irgendwas ist da überzüchtet."

Dienstag, 17. Dezember 2013

Die Geschichte vom Kilo-Kurt
(hier ist sie endlich)

In der Schule nannten sie den 18jährigen Kurt nur den kugelrunden
Kilo-Kurt. "Mampf mal weniger, dann wirst du vielleicht besser in
Mathe", sagten sie.
Eines Tages meldete er sich für einen Lebe leichter-Kurs an.
Der Kursleiter erklärte, dass man sich etwa 20 Minuten Zeit für seinen
Teller nehmen solle. Kurt merkte sich die Zahl 20.
Er hörte, dass eine Pause von vier bis fünf Stunden zwischen den Mahl-
zeiten wichtig sei. Kurt merkte sich die Zahl fünf. Außerdem, so brachte
der Leiter den Teilnehmern bei, solle täglich mindestens eine halbe Stunde
Bewegung auf dem Programm stehen, und zwei Maxis pro Woche seien
erlaubt. Kurt merkte sich die Zahl zwei und das Halbe von etwas.
Eifrig setzte er zuhause alles in die Tat um: Er bewegte sich täglich zweiein-
halb Minuten, aß fünf Mahlzeiten und insgesamt 20 Maxis.
Wie erschrak er beim nächsten Kursabend auf der Waage!
Geduldig erklärte ihm der Kursleiter alles noch einmal. Jetzt musste Kurt
sich zusätzlich die Zahl drei von drei Litern Wasser und ein Drittel wegen
der Salatmenge merken. Aber er wollte diesmal unbedingt alles richtig
machen. Mörderisch plagte er sich, um täglich auf mindestens fünf Stunden
Sport zu kommen, er würgte an jedem Tag 20 Liter Wasser in sich hinein,
er aß pro Tag eine halbe Mahlzeit, verzehrte in der Woche das Drittel von
einem Maxi und legte alle zwei bis drei Tage eine komplette Esspause ein,
da trank er dann nur Wasser.
Beim nächsten Lebe leichter-Treffen brach Kurt auf der Waage fast zusammen.
"Was um alles hast du nur gemacht!?", rief der Kursleiter erschrocken.
"Ich habe mich ganz genau an alles gehalten, großes Ehrenwort, aber dieses
Lebe leichter-Programm halte ich keinen Tag länger durch!"
Da entdeckte der Kursleiter, dass die Innenseite von Kurts linkem Unterarm
vollgeschrieben war mit Matheformeln.
"Zeig mal deinen rechten Unterarm", forderte er ihn freundlich auf. "Hier ist
noch Platz, da schreibst du jetzt deinen Lebe leichter-Spickzettel drauf."
Weil Kurt aber mit der linken Hand nicht gut schreiben konnte, gelang es ihm
zuhause nicht mehr, sein Gekritzel zu entziffern.
So brachte er wieder alles durcheinander, zum Beispiel aß er an jedem Tag
fünf Stunden lang alle möglichen Maxis.
Plötzlich waren die Maxis alle. Kurt suchte überall im Haus, vielleicht hatte er
zufällig noch eines versteckt.
In der Schreibtischschublade entdeckte er etwas. Es war sein Lebe leichter-
Planer und das Buch. Die hatte er ganz vergessen.
Nun las er alles gründlich durch und wunderte sich, wie einfach und normal die
Anleitung war. Er hielt sich daran und schlug nach, wenn er nicht mehr sicher war.
Nach dem Ende des Kurses nannten sie ihn in der Schule nur noch den coolen Kurt.
Und später ist er zum kundigen, kulinarischen Kursleiter-Kurt bei Lebe leichter
geworden.

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Warum ich Aschenputtel nicht mag

Natürlich schätze ich ihre Disziplin und ihren Fleiß. Schon zur Entstehungszeit des
Märchens gefragte Eigenschaften. Der Schreiber und dessen Zeitgenossen gestanden
und trauten uns Frauen jedoch nichts zu. Passiv und defensiv, fremdbestimmt und
angepasst, das war ein bequemes Ideal. Durch blanken Zufall fand Aschenputtel aus
seiner Opferrolle.
Übertragen wir das mal auf eine Person, die mit Übergewicht zu kämpfen hat. Es ist
eher unwahrscheinlich, dass sie zufällig ihr Wunschgewicht erreicht. Manchmal kann es
durch Veränderung der Lebensumstände geschehen, wenn sie zum Beispiel eine Tätigkeit
aufnimmt, die sie sehr ausfüllt. Fällt diese Tätigkeit weg, fällt meist bald auch die kleinere
Kleidergröße weg. Aktiv ist, wer sich nicht länger treiben lässt, sondern sagt: "Schluss jetzt!
Ich brauche ein gutes Konzept."
Offensiv ist, wer sich zum Beispiel zu einem Lebe leichter Kurs anmeldet und am besten
noch eine befreundete Person mitbringt.
Selbstbestimmt is(s)t, wer sich beim Essen und Trinken nicht nötigen lässt.
Unangepasst ist, wer seine Bequemlichkeitszone verlässt und neue Schritte wagt.
Sechs tolle Teilnehmer haben an zwölf Kursabenden viele verschiedene Aspsekte über
ein leichteres Leben durchgearbeitet, am Schluss haben wir zusammen gefeiert. Ich freue
mich so, dass sie abgenommen und ein alltagstaugliches, menschenfreundliches Programm
kennengelernt haben.
Am 22. Januar 2014 startet ein neuer Lebe leichter Kurs in Bamberg, ich bin schon gespannt
und freue mich drauf.

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Eiskalt erwischt

Hab ich's doch irgendwie gewusst: Ein Beinsteller ist meist unterwegs.
Bei mir in Form von Babynahrung. Wie das?
Die vorweihnachtlich-kulinarischen Klippen des ersten Adventwochen-
endes mit zwei üppigen Feierlichkeiten habe ich noch elegant umschifft,
einschließlich Plätzchenaufweichen im Mund. (Das hat was für sich!)
Dann schleppten meine großen Kinder aus irgendwelchen Beständen
zwei Tüten Babymilchpulver an. Sie selbst brauchten es zwar nicht, aber
vielleicht sei es irgendwie verwendbar. Ich weiß nicht, was für clevere
Stoffe da drin sind, das Zeug macht mich geradezu süchtig. Wenn ich
mal zu löffeln beginne, kann ich fast nicht mehr aufhören. Wie unser Kater,
wenn er Fisch bekommt. Immerhin folgt er seinem Instinkt und fetzt
öfter draußen herum. Das habe ich heute auch getan, trotz grauer
Nieselsuppe, herrlich! Und das Milchpulver? Einfach wegschütten?
Finde ich moralisch nicht vertretbar.
Was mir hilft: Meine genialen drei Teller mit ausgewogenen Mengen
an Kohlenhydraten, Eiweißhaltigem und knackigen Vitaminen. Dann
darf der Babybrei ein kleines Dessert mit Obst sein, ein Milchmixgetränk
zur Mahlzeit oder ein Maxi.
Was mir sonst noch hilft: Viel Ablenkung, spannende Aufgaben.
Zwei Kindergeschichten für eine Aktion am dritten Adventsonntag
möchte ich mir noch ausdenken. Kneifen gilt nicht, ich habe mich
fest angemeldet.
Eine Lebe-leichter-Schmunzelgeschichte habe ich noch auf Lager.
Die schreibe ich beim nächsten Mal.