Mittwoch, 28. Oktober 2015

Lauter Originale

So ein Lebe leichter-Kursabend besteht ja nicht nur aus Wiegen und Ernährungstipps
und dem Durchziehen eines Themas. Immer wieder gibt es auch Austausch, Ideenreichtum
und Gelächter. Und immer wieder komme ich ins dankbare Staunen über das, was in
den Teilnehmern steckt, über ihre Einzigartigkeit und das, was ich von ihnen lernen kann.
Lauter Originale eben. Wir sind weit mehr als ein Verdauungssystem auf zwei Beinen.
So ist das auch mit unserer künftigen Enkeltocher. Ein nie dagewesenes (und noch nicht da seiendes) Menschenkind mit einem unvorstellbaren Wert. Die Spannung steigt und steigt und steigt...

Sonntag, 25. Oktober 2015

Bunter Oktober

Nicht nur in den Laubtönen drückt sich dieser wunderbare Monat aus,
unser Schöpfer hat ihm auch farbenfrohe Früchte mitgegeben.
Sie kommen heuer so reichhaltig im Garten und in der Natur vor, dass man
ganze Fußballfelder damit pflastern könnte.
Auf eine ganz besondere Frucht warten wir noch, aber lange kann es
nicht mehr dauern, bis unser Enkelkind zur Welt kommt.








Freitag, 23. Oktober 2015

Ausgerechnet ich

"Zweimal in der Woche etwas Alkoholisches ist ein guter Richtwert",
erkläre ich meinen Kursteilnehmern. "Das könnt ihr dann bewusst
genießen und braucht keine Bedenken haben, dass ihr davon zunehmt."
Ich selber vertrage wenig und bekomme sehr schnell einen Schwips.
Zu wenig geeicht durch mangelnde Übung.
"Wer drei Kilos weg hat, bekommt von mir ein kleines Dessertschälchen,
also so einen größeren Teelichthalter", erkläre ich ebenfalls meinen
Teilnehmern. "Da passt ein portionsgerechter Nachtisch rein."
Ich hatte eine Kiste voll von diesen Teelichthalten bestellt.
Gestern kam eine Kiste mit der Post. Sie klang gläsern.
Darin befanden sich drei Flaschen Riesling. Ich habe sie bei
einem Gewinnspiel gewonnen, bei dem es auch eine Menge anderer
Preise gab. "Ausgerechnet ich", lachte ich.
"Demnächst haben wir ja einen Anlass zum Anstoßen", sagte mein Liebster.
Ja richtig, in Kürze und mit Höchstspannung erwartet kommt unser erstes
Enkelkind zur Welt.
Die Kiste mit den Teelichthaltern ist dann heute gekommen, 72 Stück.
Multipliziert mit drei macht das 216 Kilos. Ich liebe es, wenn meine
Teilnehmer äußerlich abnehmen, aber ich liebe es genauso, wenn sie
viel Ermutigung und Wertschätzung für ihr Leben mitbekommen und
neu motiviert werden, sich mit ihren Fähigkeiten auszutoben.
Eine Teilnehmerin hat ihre Leidenschaft für das Nähen wieder entdeckt
und näht wunderschöne Hingucker-Kleidung, auch für ihre Enkelkinder.
Ich übe noch. Vielleicht gelingt mir auch mal ein Volltreffer, das ist dann
wie ein Gewinn bei einem Gewinnspiel.


Mittwoch, 21. Oktober 2015

Ganz mutig

Unvorstellbar aber wahr: Für eine lange Zeit hatte ich geglaubt, dass ich ohne
Kohlenhydrate besser leben könnte. Diese Mär hatte sich auf verschiedenen
Kanälen in mein Hirn geschlichen und traf dort auf willige Aufnahmebereitschaft,
war ich doch sehr daran interessiert, nicht dick zu sein. Also keine gesunden
Haferflocken, kein kerniges Brot, keine schmackhaften Kartoffeln. Dafür umso
mehr Eiweißhaltiges und dazu so viel Gemüse und Obst wie möglich. Was
habe ich mich angestrengt! Aller Disziplinwilligkeit zum Trotz holte sich mein
Körper seine schmerzlich vermissten Satt- und Glücklichmacher durch
unerklärliche Heißhungeranfälle. Mein so gerne Richtig-essen-wollen bekam
kämpferischen Charakter: Hey Körper, wer ist stärker, du oder ich? Mal siegte
ich, mal siegte er. Irgendwann bekam ich mit, dass es auch einfach geht:
Ein Drittel der Essmenge auf dem Teller darf und soll aus Kohlenhydraten
bestehen. Ganz mutig wagte ich mich heran. Was würde die Waage dazu sagen?
Sie reagierte ungewöhnlich freundlich. Ein Drittel  Nudeln oder Reis ist genug,
um zufrieden satt zu werden, aber zu wenig, um zuzunehmen. Abgenommen
haben zwei Dinge bei mir: Die Heißhungeranfälle und das Hüftgold.
Weil genial normal essen offensichtlich so unnormal geworden ist, gebe ich
dieses Wissen in den Lebe leichter Kursen weiter.
"Ich bin so froh, dass ich wieder Brot essen darf!", gestand eine Teilnehmerin
und hat 10 Kilo abgenommen.






Mittwoch, 14. Oktober 2015

Ungewollt auf Level 2

Ab und zu nehme ich meinen Laptop mit ins Wohnzimmer und halte mich fit mit den
Schredderübungen von Jillian Michaels. Aber seit Monaten läuft der Film immer auf Level 1.
Immerhin habe ich es irgendwann geschafft, lückenlos alles mitzumachen.
Vor ein paar Tagen war ich mal wieder mittendrin im Herz-Kreislauf- und Krafttraining.
Für eine kleine Trinkpause hielt ich den Film an. Wie auch immer ich es geschafft habe,
aber als ich den Film weiterlaufen ließ, war ich plötzlich in Level 2. Na gut, mal sehen,
wie sich das anfühlt. Ähnlich wie mein Anfang bei Level 1. Manche Übungen habe ich
ansatzweise mitgemacht oder einfach zugeschaut. Wie gut, dass mir keiner zugeschaut hat.
Aber egal, wie unvollkommen die Anfangsversuche sein mögen, es gibt nur einen Fehler,
nämlich den, dass man es gar nicht erst versucht.

Montag, 12. Oktober 2015

Erntedank auf syrisch

Eines meiner Kinder war mit syrischen Flüchtlingen in einem Erntedankgottesdienst.
Diese haben für den Erntedankschmuck ihre Schnitzkunst beigesteuert.
Ich war begeistert und beeindruckt.



Die Werke rechts und links sind aus einer Wassermelone geschnitzt.
Der Strauß in der Mitte besteht ausschließlich aus Gemüse.

Sonntag, 11. Oktober 2015

Willkommen an meinem Tisch

So lautet der Titel des Buches, das meine Schwester Veronika Smoor
kürzlich veröffentlicht hat. Gemeinschaft pflegen in der Familie und
mit Freunden beim gemeinsamen essen, den Blick vom I-Phone hochrichten
nach gegenüber zum Du-Phone, Beziehungen stärken, einander wertschätzen,
zusammen kochen und lachen, Kindern Geborgenheit schenken... rund um diese
Themen schreibt sie kurzweilig und eingängig, dazu gibt es Rezepte.
Ein wichtiges Buch in einer Zeit, in der wir Menschen Alltagsinseln,
Verschnaufpausen und Beziehungen in besonderem Maß zu brauchen scheinen.

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Ät ist out

Eines meiner Kinder konnte schon sehr früh sprechen und auch
die Artikel "der, die, das" richtig zuordnen. So war es nur
folgerichtig, dass "Diät" nicht "der Ät" und nicht "das Ät",
sondern "die Ät" heißen musste.
"Ich mach eine Ät, weil ich Bauchweh hab", diese Insidersprache
verstanden wir und fanden die Kinderlogik einfach herrlich.
Ich freue mich darüber, dass meine Kinder mit dem Bewusstsein
aufgewachsen sind, dass einer "Ät" etwas krankheitsmäßiges
anhaftet. Eine "Ät" ist immer etwas Unvollständiges, sie ist
Stückwerk, wie das Wortüberbleibsel selbst. Wenn ich demnächst
eine Frauenzeitschrift aufschlüge, würde es mich nicht wundern,
wenn da eine Gräten-Ät und Kröten-Ät und anderes Ätzendes
angepriesen würde. Ätsch, sage ich da allen Äten zum Trotz.
Wer sich dreimal am Tag anständig satt isst und regelmäßig Sport
macht, braucht nicht für das nächste Klassentreffen hungern und
kriegt trotzdem zu hören: "Wahnsinn, du wirst eher jünger statt
älter. Verrätst du mir dein Geheimrezept?"