Mittwoch, 15. April 2015

Sterne zu Ostern

Das kam so: Eine liebe Nachbarin und Freundin hat mir kurz vor Ostern erklärt,
wie sie gemacht werden, die Sterne aus Teebeutelkuverts.
Irgendwie haben wir es nicht früher geschafft.
So etwas hat mich schon immer fasziniert: Aus Abfall etwas Schönes, Neues herstellen.
Anstatt Chips knabbern vor dem Fernseher ist das eine tolle Alternativbeschäftigung.
So saß ich also in der Osterzeit abends auf dem Sofa bei irgendeiner Sendung und
faltete versuchte mich im Sternefalten. Hätte ich bis Advent gewartet, hätte ich keine
Ahnung mehr davon gehabt. Meine ersten Versuche zeige ich hier lieber nicht,
stattdessen habe ich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung fotografiert.


Du brauchst 8 Teebeutelkuverts. (Nebenbei ein toller Anreiz, genug zu trinken.)


Schneide die weißen Ränder ab.


Drehe das Kuvert um und klappe das kleinere Ende auf.


Falte ein Dreieck.


Schneide das weiße Papier ab.


Klappe eine Ecke um.


Klebe die Zacken so ineinander, dass das kleine gelbe Dreieck dabei zur Hälfte bedeckt ist.
Punktkleben genügt.


Probiere das Einfügen der letzten Zacke zunächst ohne Kleber aus.


Knicke die kleinen Dreiecke nach innen.


Falte sie wieder auf und plustere die großen Zacken durch sachtes seitliches Andrücken etwas auf.
So erhält Dein Stern einen 3D-Touch.


Sieht doch gleich besser aus als ein chipsverkrümeltes Sofa.



Sonntag, 12. April 2015

Verführerisch...

...war es heute für mich, dass eines der Kinder eine Packung Nougat Bits eingeschleppt hat.
Die stand dann so ganz unschuldig und sehr geduldig in der Küche herum und sendete
von Zeit zu Zeit Signale aus: "Da ist Vollkorn drin. Enthält auch gesunde Nüsse."
Ich sehe auf die Nährwertangabe: Stolze 452 Kalorien pro 100 Gramm.
Macht es Sinn, die Packung in den Keller zu verbannen, wo sie mich nicht anstarren kann?
Dann sehen die Kinder sie nicht und essen sie nicht leer. Aber ich weiß, wo sie steht und
werde sie vermutlich in einem Süßanfall komplett leerfuttern.
Also guckt sie mich weiter geduldig an. "Heute ist Sonntag, da kannst du dir was gönnen",
scheint sie zu flüstern. Gedanklich spiele ich das Szenario durch. Am Anfang steht die
gute Absicht, nur mal eine Handvoll zu naschen. Die raffinierten Geschmacksstoffe jedoch
raffen jeden guten Vorsatz dahin, das weiß ich ganz genau.
"Es ist nur noch wenig drin. Wenn du mich alle gemacht hast, hast du deine Ruhe."
Wirklich? Mit der Ruhe scheint es dann eher vorbei zu sein, denn wenn mein
Blutzuckerspiegel erst einmal hochgejagt ist, befindet sich mein Verstand im Magen.
Dann will ich immer mehr Süßes haben.
Wenn ich zu feilschen beginne, habe ich verloren. Wie war das nochmal gewesen?
Zehn Minuten warten, bis man wieder klar denken kann und sich dann Alternativen
überlegen. Die Abbildung auf der Packung mit den süßen Teilchen reizt mich konstant,
sobald ich die Küche betrete. Singles haben es gut, die können selber bestimmen, welche
Nahrungsmittel bei ihnen herumstehen.
Jetzt formt sich ein grandioser Gedanke: Mach dir einen schönen großen Kaffee. Nicht
irgendeinen. Deine Lieblingssorte. Amaretto.
Wie konnte ich vergessen, wie lecker das schmeckt! Ich schlürfe eine riesengroße Tasse,
schwach dosiert, starker Geschmack. Dann machen mein Liebster und ich spontan einen
langen Spaziergang. Wieder zuhause gibt es dann ein genial normales Abendessen, als
Abschluss trinke ich eine große Tasse Kakao mit Zimt.
So standhaft bin ich nicht immer, aber hoffentlich immer öfter.

Donnerstag, 9. April 2015

Näher an die Nähmaschine

Selbst die einfachsten Sachen kriege ich an der Nähmaschine manchmal nicht hin.
Zum Beispiel vergesse ich, etwas auf links zu drehen und muss alles wieder
auftrennen. Oder ich versuche eine gefühlte halbe Stunde lang, den Faden richtig
einzufädeln. Eigentlich seht leicht zu nähen ist ein Wickelrock.  Ich hatte so einen
farbenfrohen Stoff. Warum er nach dem Nähen schief an mir runterhing, kann ich
mir nicht erklären.
Aber selbst blinde Hühner finden mal ein Korn.
Weil ich durch Lebe leichter leichter durchs Leben gehe, musste ich mich bei
manch zu weit gewordenem Kleidungsstück entscheiden: Rauswerfen oder enger
nähen. Den Pulli auf den folgenden Bildern habe ich NICHT kaputtgenäht:


Ups, zu unförmig


Fand um Ostern endlich Zeit, die Nähte abzustecken


So kann nähen Spaß machen: Der Faden hat sich NICHT verheddert und ist NICHT gerissen.


Passt wieder.