Montag, 27. August 2018

Kleine Entscheidungen, die sich summieren

Nach der eigentlichen Blutspende kommt der unterhaltsame Teil: Ich darf 
mir ein kleines Geschenk aussuchen und bekomme eine Brotzeit serviert.
Die besteht in der Regel aus drei Wiener Würstchen, Brötchen nach Bedarf
und Getränken. Neulich nahm ich mir eine Box mit buntem Knabbergemüse
als Ergänzung mit. Dafür wanderte das eine Würstchen in die Box, das kam
zuhause erstmal in den Kühlschrank. Vollständige Brotzeit mit mehr Vitaminen
und weniger Energie=weniger Hüftgold.
Kürzlich hatten wir ein kleines Familientreffen auf einem Bamberger Keller.
(Für Nichtbamberger: Es gibt in Bamberg unterirdische Stollenanlagen, in 
denen früher Bier gelagert wurde. Weil das so schön praktisch war, wurden
oberhalb Gastwirtschaften eingerichtet, in denen das Bier gleich ausgeschenkt
werden konnte.) So saßen wir also auf einem Keller, wo man sich auch halbe
Brotzeiten bestellen kann. Davon machte ich Gebrauch und hatte auch hier
mein buntes Knabbergemüse mitgebracht. Maßvolle, ausgewogene Menge=                                  mehr Auswahl bei der Kleidung.
Gestern am Sonntag half ich einer coolen Nachbarin mit Eiern zum Kuchen
backen aus. Heute brachte sie mir eine Box mit Kuchenstücken.
Möglichkeit 1: Damit sie nicht alt werden, gleich alle aufessen.
Möglichkeit 2: Weiterschenken? Ist in dem Fall irgendwie uncool.
Möglichkeit 3: Portioniert einfrieren und nach Bedarf das Kaffeetrinken
damit versüßen.

Genau so habe ich es dann gemacht. Portioniert naschen=mehr Lebensqualität.

Dienstag, 14. August 2018

Buchtipp

Auf recht wunderliche Weise kam ich zu einem tollen Buch.
Am Anfang stand ein Preisausschreiben. Und wahrhaftig wurde
ich angeschrieben, ich könne mir meinen gewonnenen Gutschein
im Einkaufcenter xy abholen. Also machte ich mich mit meinem
Fahrrad auf den Weg. Nach einer guten Strecke fiel mir ein, dass
ich mein Fahrradschloss vergessen hatte. Also zurück nach Hause.
Neuer Versuch am nächsten Tag. "Das Centerbüro hat samstags 
geschlossen", las ich an der Bürotür, und: "Gutscheine können Sie 
in der Buchhandlung besorgen." Also runter in den Buchladen.
"Damit sind leider die allgemeinen Gutscheine gemeint, nicht die,
die gewonnen wurden", bedauerte die freundliche Verkäuferin.
"Aber damit Sie nicht ganz umsonst hier sind, gebe ich Ihnen einen
Fünfeurogutschein für unser Geschäft."
Den tauschte ich gegen dieses Buch ein:


So wurde mein Wochenende ein Lesewochenende. Sehr humorvoll und ehrlich schildert die Autorin ihren Weg von über 340 Kilo (nein, ich habe mich nicht verschrieben) bis mittlerweile 170 Kilo.
Ihr Leben lang kannte sie nichts anderes als Diäten, Hungern und unmäßig essen.
Nach einem schockierenden Schlüsselerlebnis beschloss sie, es mit unspektakulärem normalen essen zu versuchen ohne verbotene Lebensmittel. Echt spannend, was da so alles passierte...
...gestern am Montag startete ich den dritten Gutschein-Versuch. (Nein, kein Zeitverlust, ich
bin einfach viel Fahrrad gefahren.) Yes, diesmal klappte es. Ich tauschte das Papier in
sattmachende, gesunde Währung um und was der Mensch sonst noch so braucht:


Keine Sorge, ich esse auch gern Pizza und Kekse. Nur halt nicht mehr so viel.



Dienstag, 7. August 2018

Urlaub

Wenn ich ein wenig länger nachdenken muss, welchen Tag wir eigentlich haben,
dann ist das ein Zeichen - nein, nicht für beginnende Demenz - sondern dafür, dass
ich im Urlaubsmodus angekommen bin.
Ein paar Tage an der Ostsee zwischen Kiel und Eckernförde liegen hinter mir.
Gut, dass das kein hippes Urlaubsziel ist, denn: Wir teilten die Sandstrände in
lieblicher Landschaft und das mild temperierte Meerwasser mit einer sehr
überschaubaren Anzahl anderer Urlauber. Mein Liebster erlebte mich während
der ersten Tage fast ausschließlich lesend. Ich war in den spannenden Thriller
"Der Jesus-Deal" vertieft. Ab und zu schwamm ich eine Runde. Zum Glück
hatten es die Blaualgen nicht bis in die Kieler Bucht geschafft.
Einmal saßen wir in einem Café und Andy bestellte spontan einen Schokoeisbecher.
Als der ankam, schmolz bereits die Sahne und die Soße tropfte. Gemeinsam retteten
wir diesen Becher und stellten dann fest: Dies war unser jeweils erstes Eis in diesem
Jahr gewesen. Hat was Erinnernswertes.
Ich wünsche dir und mir noch einen schönen August. Genieß ihn, er ist nur einmal im Jahr.