Sonntag, 11. Mai 2014

Das Naturgesetz des Schlangestehens

Juchu, da macht eine neue Kasse auf! Schnell hingewetzt. Glück!
Nur ein Kunde ist vor mir. Die Kassiererin sucht nach dem Strichcode
auf seiner Ware, dreht und wendet. Keiner da. Sie ruft bei der
entsprechenden Abteilung an. Es dauert geraume Zeit, bis einer
rangeht. Die lange Schlange an der Nebenkasse bewegt sich im
Gleichtakt voran. Mir wachsen Wurzeln an den Fußsohlen. Eines
weiß ich ganz genau: Wechsle ich jetzt die Schlange, schlägt das
eiserne Naturgesetz des Schlangestehens zu: Selbst die am
aussichtsreichsten erscheinende Schlange kommt schlagartig zum
Erliegen, sobald DU dich einreihst. Damit meine Fußwurzeln keine
Materialschäden am Boden verursachen, kreise ich wechslend mit
den Füßen. Das tut gut und das macht allemal mehr Spaß, als die
Aufschriften auf den Zigarettenpackungen zu studieren. Der
Gesprächspartner der Kassiererin braucht lange, bis er die
richtige Information findet. Nun könnte ich meine
Mitschlangesteher zu Kniebeugen ermuntern und es ihnen
vormachen, aber ich habe Angst, dass sie mich für total
bescheuert halten. Also nutze ich weiter die Zeit mit Füßekreisen,
und irgendwann komme ich wahrhaftig noch zum Bezahlen.
Funktioniert auch bei roten Ampeln und anderen Wartezeiten.

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