Samstag, 18. Januar 2014

Vorausschauendes Handeln

Als Kind lebte ich im Augenblick - eine Eigenschaft, um deren Erhalt
ich mich als Erwachsene mühen muss.
Auch als Jugendlicher war es mir noch nicht unbedingt gegeben,
mein Tun an den Zukunftsaussichten auszurichten. Aber im
Gegensatz zur sorglosen Kindheit konnte das jetzt brenzlig
werden. So ist es mir ein oder zweimal passiert, dass ich,
nichts Böses ahnend, morgens in mein Klassenzimmer
marschierte und mich wunderte, weshalb meine Mitschüler
sich in Schulaufgabenformartion positioniert hatten...
Erst später habe ich scheibchenweise das vorausschauende
Planen und Handeln gelernt. Auch im Umgang mit meinem
Essverhalten hilft mir das enorm. Dadurch tappe ich nicht zu
oft in die Fressfalle. Gedanklich und/oder schriftlich die Tellerinhalte
für den Tag durchgehen ist schon halb sehr klug gegessen.
Ein ebenfalls cleverer Essfallen-Umweg ist die Immer eine
Nasenlänge voraus-Vorratshaltung, bzw. das Vorkochen.
Ein Beispiel: Jüngst hatte ich einen Termin in der Innenstadt,
würde erst gegen die Mittagszeit wieder zuhause sein.
Also ließ ich den Staubsauger stehen und knetete im Vorfeld
Pizzateig, schnipselte den Belag und erfand einen bunten Salat.
Spontan an den Termin schloss sich ein unvorhergesehenes
Ereignis unerfreulicher Natur. Plattgebügelt kroch ich heim und
hätte mich von Natur aus sofort durch einen Berg Schokolade
gefressen. Nervennahrung. Aber dann wäre meine Vorarbeitsmühe
umsonst gewesen. Also her mit der Pizza! Die war mindestens so                                                               lecker wie das süße Zeug, dazu noch die bunten Vitamine. 
Danach war ich zufrieden satt, brauchte kein schlechtes
Gewissen schieben und gewann auf diese Weise schonmal
emotionalen Abstand.

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