Mittwoch, 18. November 2015

Die schlaue Kartoffel

Die Materialien für meine Kursabende lagern in verschiedenen Schubladen.
In der ersten Schublade bewahre ich "Lebensmittel" aus Holz auf, die aus dem
Kinderkaufladen stammen oder aus Großmutters Nähbedarf: Käse, Obst und
Stopfeier. Diese und andere Anschauungslebensmittel brauche ich für den
ersten Kursabend.
Als ich heute den achten Abend vorbereitete, brauchte ich dafür ein Bild aus
der ersten Schublade. Dabei kam mir die durchsichtige Tüte mit den Holzsachen
in die Finger. Ich stutzte, dann lachte ich. Seit Ende September hat sich eine
Kartoffel dazwischengeschmuggelt, die genau die selbe Farbe hat wie die Eier.
Erkannt habe ich sie an den langen Trieben, die sie während ihrer Gefangenschaft
gebildet hat.
Wie kriege ich nun die Kurve zum schlauen Vergleich?
Ganz einfach: Wir Menschen unterliegen des öfteren unserer Bequemlichkeit
und ungesunden Essensgelüsten. Kriegen wir die Kontrolle darüber nicht wirklich
hin, leben wir auch in einer Art Gefangenschaft, umgeben von Essen.
Durch ihre Triebe strebte die Kartoffel dem Licht entgegen, d.h., sie unternahm
aktive und konkrete Schritte, ihre Situation zu verändern.
"Lass dich nicht von deinen alten Gewohnheiten überwinden, sondern überwinde
diese durch neue gute Gewohnheiten." In diesem Satz verändert sich das Passiv
hin zum Aktiv. Es tut so gut, eigene Strategien zu entwickeln, um eingefahrenen
Mustern eins auszuwischen.
Zum Beispiel bei Einladungen: Das Nahrungsangebot reicht meist für zwei
Fußballmannschaften. Locker könnte man eine Wochenration auf einmal verputzen.
So sieht das alte Muster aus. Neu, neu, neu und herrlich leicht: Viel mit den netten
Leuten reden, Interesse entwickeln und reichlich Wasser trinken. Essen: Mäßig und
langsamgenussvoll und am besten nur Dinge, die man noch nicht kennt.
Wir sind die Chefs und die Bestimmer über unsere Gesundheit.
Lasst uns schlau wie eine Kartoffel sein!



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