Dienstag, 17. Dezember 2013

Die Geschichte vom Kilo-Kurt
(hier ist sie endlich)

In der Schule nannten sie den 18jährigen Kurt nur den kugelrunden
Kilo-Kurt. "Mampf mal weniger, dann wirst du vielleicht besser in
Mathe", sagten sie.
Eines Tages meldete er sich für einen Lebe leichter-Kurs an.
Der Kursleiter erklärte, dass man sich etwa 20 Minuten Zeit für seinen
Teller nehmen solle. Kurt merkte sich die Zahl 20.
Er hörte, dass eine Pause von vier bis fünf Stunden zwischen den Mahl-
zeiten wichtig sei. Kurt merkte sich die Zahl fünf. Außerdem, so brachte
der Leiter den Teilnehmern bei, solle täglich mindestens eine halbe Stunde
Bewegung auf dem Programm stehen, und zwei Maxis pro Woche seien
erlaubt. Kurt merkte sich die Zahl zwei und das Halbe von etwas.
Eifrig setzte er zuhause alles in die Tat um: Er bewegte sich täglich zweiein-
halb Minuten, aß fünf Mahlzeiten und insgesamt 20 Maxis.
Wie erschrak er beim nächsten Kursabend auf der Waage!
Geduldig erklärte ihm der Kursleiter alles noch einmal. Jetzt musste Kurt
sich zusätzlich die Zahl drei von drei Litern Wasser und ein Drittel wegen
der Salatmenge merken. Aber er wollte diesmal unbedingt alles richtig
machen. Mörderisch plagte er sich, um täglich auf mindestens fünf Stunden
Sport zu kommen, er würgte an jedem Tag 20 Liter Wasser in sich hinein,
er aß pro Tag eine halbe Mahlzeit, verzehrte in der Woche das Drittel von
einem Maxi und legte alle zwei bis drei Tage eine komplette Esspause ein,
da trank er dann nur Wasser.
Beim nächsten Lebe leichter-Treffen brach Kurt auf der Waage fast zusammen.
"Was um alles hast du nur gemacht!?", rief der Kursleiter erschrocken.
"Ich habe mich ganz genau an alles gehalten, großes Ehrenwort, aber dieses
Lebe leichter-Programm halte ich keinen Tag länger durch!"
Da entdeckte der Kursleiter, dass die Innenseite von Kurts linkem Unterarm
vollgeschrieben war mit Matheformeln.
"Zeig mal deinen rechten Unterarm", forderte er ihn freundlich auf. "Hier ist
noch Platz, da schreibst du jetzt deinen Lebe leichter-Spickzettel drauf."
Weil Kurt aber mit der linken Hand nicht gut schreiben konnte, gelang es ihm
zuhause nicht mehr, sein Gekritzel zu entziffern.
So brachte er wieder alles durcheinander, zum Beispiel aß er an jedem Tag
fünf Stunden lang alle möglichen Maxis.
Plötzlich waren die Maxis alle. Kurt suchte überall im Haus, vielleicht hatte er
zufällig noch eines versteckt.
In der Schreibtischschublade entdeckte er etwas. Es war sein Lebe leichter-
Planer und das Buch. Die hatte er ganz vergessen.
Nun las er alles gründlich durch und wunderte sich, wie einfach und normal die
Anleitung war. Er hielt sich daran und schlug nach, wenn er nicht mehr sicher war.
Nach dem Ende des Kurses nannten sie ihn in der Schule nur noch den coolen Kurt.
Und später ist er zum kundigen, kulinarischen Kursleiter-Kurt bei Lebe leichter
geworden.

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