Montag, 3. April 2017

Leistung bis zum Umfallen?

Irgendwie ist in mir dieses Ideal vom Durchpowern
vom frühen Morgen bis zum Schlafengehen entstanden.
Eine Zeitlang, etwa zwischen 20 und 30, war die Kraft
dafür da. Dieses so verstandene Carpe diem bröckelt nun
gewaltig.Allmählich begreife ich, dass Nichtstun sehr,
sehr wichtig ist, zum Beispiel einfach dasitzen und dem
Sonnenuntergang zusehen. Auf unbemerkten, 
geheimnisvollen Kanälen fließt mir dabei neue Kraft zu,
welche ich im praktischen Gebrauch erstaunt bemerke.
Wirkliche Zeitverschwendung sieht anders aus und
verursacht eine Gemütserosion: Mich abgeben mit Menschen,
die mir nicht gut tun, seichte Unterhaltung, Klatsch und Tratsch,
Nörgeln und Jammern.
Wenn ich mir meine Pausen nicht gönne, funktioniere ich nur
noch stotternd bis gar nicht mehr. Das kann brenzlig werden,
weil ich dann zur Ersatzhandlung "übermäßiges essen" neige.
Zeit für mich selber ist kein optionaler Luxus, sondern eine
Lebensnotwendigkeit. Als die Kinder klein waren, ging ich oft
mit ihnen zu Spielplätzen und konnte dort meist herrlich entspannen.
Heute ist es zum Beispiel das Versinken in gutem Lesestoff oder 
das nette Gespräch bei einer Tasse Kaffee. 
Dem Anpacken und Erledigen von Aufgaben will ich ja möglichst
immer auch etwas Vergnügliches, Leichtes, Positives abgewinnen.

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