Freitag, 25. Januar 2019

Mutanfall

Schon seit Jahren hatte ich es vor mir hergeschoben:
Die Wände in Flur und Treppenhaus neu zu streichen.
Hier blätterte die Farbe, da gab Flecken und Schrammen.
Als Schock gegenüber schick eindeutig überwog, war mein
Leidensdruck so groß, dass ich mein Widerstreben und
meine Bequemlichkeit in einem spontanen Mutanfall überwand.
Ja, es war extrem lästig, Bilder und andere Dinge abzuhängen,
die Flurkommode auszuräumen und zu wegzutragen, Teppiche
zu entfernen. Alles schrecklich ungemütlich. Nach drei Tagen
waren alle Wände wieder schön weiß. Ich habe es überlebt und
mein Wohlfühllevel im Haus ist eindeutig gestiegen.
Unser Körper ist unser lebendiges Haus, in dem wir überall
wohnen, wo wir sind. Darin wollen wir uns auch wohlfühlen.
Um das zu erreichen, braucht es manchmal auch einen Mutanfall.
Veränderung bedeutet immer ein gewisses Aufraffen, ein
Bewusstmachen und Hinterfragen eingeschlichener Gewohnheiten.
Manchmal steht eine Gewichtsabnahme an. So ganz allein fällt das
den meisten Menschen schwer. In meinem kürzlich zu Ende
gegangenen Lebe leichter Kurs haben die Teilnehmer von der
Gruppendynamik so profitiert, dass sie nun mit einem Bleibe
leichter Kurs weitermachen. Ihre guten Gewohnheiten, die zu
mehr Schlanksein, Gesundheit und Wohlbefinden geführt haben,
möchten sie festigen und vertiefen. Zum letzten Gruppenabend
hatte ich einen Rucksack mit fünf Kilo Kartoffeln mitgebracht.
Damit herumlaufen oder nicht, was für ein Unterschied!


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