Dienstag, 25. März 2014

Sofa & Süßes versus Trampolin & Training

Meine Sollzeit von einer halben Stunde Bewegung habe ich
heute vormittag erfüllt, ich habe genau auf die Uhr geschaut.
Immerhin warteten noch eine ganze Menge andere Tätigkeiten
auf mich. Aber dann war die Musik so einladend und das
Trampolin lockte mich zurück. Also noch eine Runde, weil
es so schön war. Welch ein Aha-Erlebnis: Trampolintraining
kann also mindestens genauso anziehend sein wie Sofa und
Süßigkeiten. Wobei Kinder das Sofa aus ihrem ganz eigenen
Blickwinkel betrachten. Ist kein Trampolin vorhanden, hüpfen
sie auf den Polstern herum, ganz frei und ungezwungen. Sie fragen
sich nicht: "Guckt vielleicht jetzt jemand doof?" "Was sollen die
anderen denken?" "Mache ich eine gute Figur?" "Wie zähme ich
meinen inneren Schweinehund?" "Wie viele Kalorien habe ich
jetzt verbraucht?" Sie geben ihrem Drang nach Bewegung
einfach nach, weil sie ein natürliches Gespür dafür haben.
Als meine Kinder noch klein waren, bin ich ganz viel mit ihnen
herumgesaust. Zum Essen hatte ich wenig Zeit, und alle
Kleidung hat kneiflos gepasst. Später erweiterten sich die
Zeiträume, ich wurde sesshafter und der natürliche Muskelabbauprozess
setzte ein. Zum Glück habe ich da "Lebe leichter" kennengelernt,
sonst hätte ich jetzt einen Berg Kleidung zu verschenken.
Liebe Mamas, die ihr noch kleine Kinder habt: Geht so viel wie
möglich mit ihnen raus zum herumabenteuern, einen besseren
Gefallen könnt ihr euch gar nicht tun.

Donnerstag, 20. März 2014

Viel zu gefährlich

Fange bloß nicht zu joggen an. Es kann wahrhaft süchtig machen. Damit nicht genug.
Es ist wie eine ansteckende Krankheit, mit der du andere infizieren könntest.
Wenn es Dich erstmal gepackt hat, hast du keine Zeit mehr für andere Sachen.
Zum Beispiel im Wartezimmer sitzen und ein kollektives Klagelied mit den anderen
Patienten anstimmen. Verständnis zu bekommen ist so ein gutes Gefühl. Und dann
die Zuwendung des Artzes erst! Wehe, du erwischt den Falschen, der Dir zu sportlicher
Betätigung rät! Dann lieber einer, der dir Krankengymnastik und Massagen für deinen
verqueren Rücken verschreibt. Da kriegst du deine Streicheleinheiten gleich mitgeliefert.
Mal im Ernst: Wenn du walkst oder joggst, produziert dein Gehirn Glückshormone,
auf diese gesunde Sucht willst du irgendwann nicht mehr verzichten. Du erntest
Anerkennung und Bewunderung, wenn du regelmäßig deine Runden drehst. Und
diese Art von Bewegung ist Balsam, Kur und ganz viel Streicheleinheit für deinen
Rücken.
Sei nicht bewegungsresistent, sondern bewegungsregelmäßig und ernte den Segen
durch bewegen!

Montag, 10. März 2014

 Heute mal ein Gedicht

In meiner kreativen Schreibgruppe hieß neulich unser Schreibthema:
"Die Frau im Blumenkleid". Nachdem ich eindeutig vorbelastet bin,
kam folgendes Gedicht dabei heraus:

 Personal Trainer

"Ach, liebe Fee, ich wünsche mir
eine Traumfigur von dir.
Dies Blumenkleid hier ist so schick.
Es zu tragen wär' mein Glück.
Doch schau mich an, wie seh' ich aus!
'Nimm halt weng ab', sagt da mein Klaus.
Ja, wenn das halt so einfach wär'.
Das Leben ist nicht immer fair.
Schwing' deinen Zauberstab, und zack! -
brauch ich nicht mehr Zelt noch Sack."
"Liebe Freundin, diesen Stab
der Werkstattmensch mir neulich gab.
'Garantier'n kann ich für nix.
Mal spinnt er rum, mal ist er fix.
Kosten tut es diesmal nix.'
So sprach er mit den Schultern zuckend
und sich vor meinem Zorne duckend.
Äußerst unklar ist nun, ob
dein Ziel ein Top wird oder Flop."
"Hey Fee, was sollen die Bedenken!
Ich will nicht qualvoll mich verrenken,
sodass das Blumenkleid ich sprenge.
Schluss mit der Klamottenenge!
Her mit deinem Zauberstab!"
Sprach's und nahm der Fee ihn ab.
"Hokus, pokus, eins zwei drei -
die Traumfigur wünsch' ich herbei!"
Da fuhr das Leben in den Stab
und setzte ihn sofort in Trab.
Wirbelnd hetzte er die Frau,
verfolgte sie durch Feld und Au
bis sie floh zu ihrem Bau.
Er schlüpfte mit ihr durch die Türe
und guckte hinter'm Schrank herfüre,
sah genau zu, was sie aß.
Und als schließlich voll das Maß,
machte bitter er das Essen,
sodass verwirrt sie dagesessen.
Am nächsten Tag in aller Frühe
gab der Zauberstab sich Mühe
sie rauszukitzeln aus dem Bette
und zu jagen um die Wette.
Bergab, berauf, 'ne Stunde lang,
bis Schweiß aus allen Poren drang.
Beim Frühstück dann dasselbe Spiel:
Bitter wurde, was zuviel.
In einem Anfall vom Empörung
sann sie auf Rache und Zerstörung.
Den Stab versuchte sie zu greifen,
der krümmte sich zu einem Reifen
und rollte stetig vor ihr her.
Sie bemühte sich zwar sehr,
doch stets verfehlte sie ihn knapp.
Wieder ging's bergauf, berab.
So lief das Spielchen nun tagtäglich,
sie fand es einfach nur unsäglich
und war das Ganze furchtbar leid -
da fiel ihr wieder ein - das Kleid,
bestickt mit wunderschönen Blumen.
Mit nicht mehr allzuviel Volumen
passte es ganz wunderbar,
ja, sie glich fast einem Star.
Da ward ihr endlich sonnenklar,
was für ein versteckter Segen
in diesem Zauberstab gelegen.
Der winkte fröhlich, rief: "Ade!"
und flog zurück zu seiner Fee.

Dienstag, 4. März 2014

Freibrief?

Laut einer US-Studie haben Menschen mit leichtem Übergewicht
eine höhere Lebenserwartung als Menschen mit Normalgewicht.
In fortgeschrittenem Alter wird der BMI großzügiger bemessen,
so viel ist klar. Aber ich war zunächst verwirrt, als ich von dieser
Feststellung las. Lädt sie doch geradezu ein zum hemmungslosen
Essen. Die Begründung, warum rundlichere Menschen angeblich
länger lebten, heißt: Wenn der Körper Reserven hat, wird er mit
Krankheiten besser fertig. Außerdem könnten diese Menschen
besser mit Stress umgehen. Dies wünsche ich ihnen ja von
Herzen. Aber nicht wenige Menschen würden überflüssige Pfunde
unter Dauerstress setzen, zum Beispiel mich.
Schutz vor Krankheit und Stress kann auch anders gehen:
Viel Bewegung an der frischen Luft, so viel wie möglich, und bei
jedem Wetter. So einfach ist das.
Vielleicht ist die US-Studie auch ein bisschen subjektiv, um aus
der Not eine Tugend zu machen.

Mittwoch, 26. Februar 2014

Hechtleber auf Toast???

Bei mehreren Anglern in der Familie fällt ab und zu ein
kapitaler Hecht an. Nun riechen Fische im Allgemeinen
nicht so prickelnd, aber Hechte haben einen sehr speziellen
Geruch. Dementsprechend brauchen sie eine besondere
Zubereitungsweise. Aber dann können sie so richtig, richtig
lecker sein. So ein Gericht bringt sogar das Weltbild von
Fischverächtern ins Wanken.
Nun hatte ich gehört, dass Hechtleber auf Toast so delikat
sein soll. Also bat ich meine Angler, dass sie mir beim
Ausnehmen die Leber mitbringen sollen. Naja, sie roch
halt so, wie Hecht riecht. Also brutzelte ich sie kräftig in der
Pfanne und geizte nicht mit Salz und Pfeffer.
Das Zeug lag mir schwer im Magen. Um den fischigen
Nachgeschmack loszuwerden, übertönte ich ihn tüchtig
mit Süßem. Auch wenn das nicht zum Lebe-leichter-Konzept
passt, aber dadurch war mir wohler.
Was also könnte ich künftig mit verdächtigen Lebensmitteln
tun? Rezensionen googeln oder an unsere beiden Hühner
verfüttern. Deren Eier sind kein Experiment, sondern
zum Glück einfach nur gut.

Donnerstag, 20. Februar 2014

Maxi im Mini

Das muss ich näher erklären. Mini steht für Kleidungsstücke, in denen ich früher
wie eine Leberwurst aussah oder mich so fühlte. Weil meine Essens- und Süßig-
keitenportionen einfach viel zu üppig waren. Mein Magen hat sich umgewöhnt auf
moderate Mengen, demzufolge hat das Leberwurstgefühl aufgehört.
Ein Maxi ist ein Essens-Extra, das zweimal in der Woche erlaubt ist. Also nicht
eine Schlemmerorgie, aber zum Beispiel ein Stück Torte oder eine Laugenbrezel
mit Butter außerhalb der Mahlzeiten. Was ich früher gedankenlos weggeputzt habe,
genieße ich nun ganz besonders und freue mich drauf. Heute war so ein Maxi-Tag.
Mit bestem Gewissen ließ ich mir zwei kleine Bratäpfel mit Walnussfüllung und drei
Stückchen Nussschokolade schmecken, mitten am Nachmittag. In Klamotten, um
die ich früher eine weite Weste gehüllt habe. So kann Maxi im Mini gehen.

Montag, 17. Februar 2014

Schrankenlos danken

Vielleicht kennt Ihr die nette Geschichte von dem Mann,
der jeden Morgen eine Handvoll Bohnen in seine linke
Hosentasche steckte. Immer, wenn er etwas Schönes
erlebte, steckte er eine der Bohnen in seine rechte Hosentasche,
und am Abend zählte er sie.
Mal sehen, wie groß mein Bohnenhaufen am bisherigen Tag
schon ist. In der Zeitung lese ich von der großen Not der
syrischen Bevölkerung und würde den Leuten dort am liebsten
alle meine Vorräte schicken. Deshalb: Danke, danke, danke für
meine Nahrung. Und auch danke dafür, dass ich klüger damit
umgehen kann als früher. Danke für das Lebe leichter Konzept.
Danke, dass ich heute immerhin zehn Minuten Trampolin
gesprungen bin. Danke, dass ich mich bei meinem Kind
entschuldigt habe. Danke, dass heute schon, am 17. Februar,
die Krokusse blühen und die Bienen summen. Danke für ein
nettes Telefongespräch. Danke für meine Waschmaschine.
Danke für Klaviermusik. Danke, dass das verstopfte Klo
wieder frei ist. Danke für diesen Blog hier und für alle Freunde.
Danke, dass es Bohnen gibt.
Gott sei Dank, wem sonst?