Dienstag, 15. März 2016

Fishing for attention

Manchmal schafft es mein innerer Schweinehund, 
dass ich ihm zu viel Aufmerksamkeit schenke. Wenn
ich dann mehr nasche als mir gut tut, wedelt er freudig
mit dem Schwanz.
Nichts jedoch fürchtet er so sehr wie gute Gewohnheiten.
Die schützen mich vor seinem Winseln.
Dialog über den Tag verteilt:
Innerer Schweinehund: "Beachte den Wecker nicht. 
Bleibe noch eine Weile liegen."
Ich: "Zum Aufstehen habe ich tatsächlich keine Lust.
Aber dann kommt mein Tag durcheinander, und ich
freue mich auf meine Arbeit und auf alles, was der Tag
so bringt. Also raus!"
I.S.: "Du brauchst doch nicht immer so gesund und
portioniert frühstücken. Mach doch einfach mal eine
Ausnahme."
Ich: "Das wäre tatsächlich reizvoll. Aber ich mag nun
einmal mein leckeres Müsli."
I.S.: "Gestern warst du viel in Bewegung. So viel 
Nordic Walking und so. Für heute hast du dir eine
Bewegungspause verdient. Merkt keiner und tut keinem
weh."
Ich: "Mir ist heute tatsächlich nicht nach Anstrengung.
Aber meine Sportkleidung habe ich bereits an und
zeitlich kann ich es mir auch leisten. Ich fange einfach
mal an mit einem Gymnastik-Video, dann sehe ich weiter."
I.S.: "Iss mehr Nachtisch."
Ich: "Gestern war es zu viel. Heute die Hälfte."
I.S.: "Iss Schokolade am Abend."
Ich: "Schokolade gab es am Wochenende genug.                                                                                     Für den Süßhunger mixe ich mir eine Bananenmilch
mit Zimt. Sehr lecker, liegt nicht im Magen, löst keinen
Heißhunger aus."
Jetzt hat er aufgegeben und sich in eine Ecke verkrochen.
Vermutlich wundert er sich, dass er mich nicht mehr so oft
rumkriegt wie früher. Ich wundere mich auch und schiebe
es auf das Bollwerk von guten Gewohnheiten. Dass ich auch
mit über 50 noch dazulernen kann, hätte ich nicht gedacht.

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