Montag, 19. August 2013

Von der Couchpotatoe zum Lebe leichter Coach

Vermutlich glaubt keiner, der von meinen sportlichen Aktivitäten weiß, dass ich dermaleinst als
wohlgenährte, träge Schülerin im Sportunterricht wie ein Kartoffelsack über dem Stufenbarren
hing. Dass stets zwei Mitschülerinnen als Hilfestellung hinzueilen mussten, weil ich den Handstand
nicht selbständig hinkriegte. Dass ich nach 50 Meter Laufen einen gefühlten Herzkollaps kriegte.
Da lag ich doch lieber lesend auf dem Sofa mit einem ordentlichen Kalorienarsenal gegen diesen          ganzen Stress.
Als junge Frau juckte es mich immer häufiger in den Knochen, es kribbelte in Armen und Beinen.
Was konnte das nur bedeuten? Damit das Kribbeln wegging, könnte ich ja mal während des
Kindergartenabholweges ein Stück joggen. Oh weh, war das anstrengend. Nach der kleinen Strecke an
einer Mauer entlang ging nichts mehr. Am nächsten Tag die gleiche Übung. Sieh mal an, ich hielt schon
fünf Meter länger durch. Und so ging das weiter, bis ich meinen persönlichen Rekord aufstellte:
Ich joggte die ein Kilometer lange Kindergartenstrecke ohne anzuhalten.
Das machte Lust auf mehr. Schon bald tat ich mich mit einer Gleichgesinnten zusammen, wir
joggten oft durch den Bamberger Hain. Mein Blutdruck, der sich ursprünglich in tiefen Regionen
beheimatet fühlte, hatte keine Territorialansprüche mehr zu melden, kurz: Ich fühlte mich rundum
wohler und leistungsfähiger.
Im Lauf der Jahre gab es auch lange Phasen ohne Sport: Bei fortgeschrittener Schwangerschaft und
in der Baby- und Kleinkinderzeit. Einmal, als ich das kleine Brüderchen fest und lange schlafend
wähnte, ließ ich seine großen Geschwister auf ihn aufpassen. Noch war ich nicht lange im Hain
unterwegs, da spürte mich ein rasender Radler auf: Mein großer Sohn teilte mir mit, dass mein
kleiner Sohn pausenlos schreien würde...
Heute würde ich mir so ein tolles Modell auf drei Rädern kaufen, ich glaube, man nennt es Babyjogger.
Wie auch immer, jetzt sind meine Kleinen groß, und ich noch immer süchtig nach Bewegung.
"Lebe bewegt" heißt auch ein Thema beim Lebe leichter Kurs. Gern rege ich andere an, sich
auszuprobieren. Auch hier gilt der Satz vom guten alten Hermann Hesse: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.

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