Freitag, 8. März 2019

Oasen müssen sein

Im Wohnzimmer unseres Ferienhäuschens standen ein paar Bücher im Regal.
Ich beachtete sie nicht weiter, weil ich dachte, das wirkt trivial. Lieber studierte
ich ausgiebig die Faltblätter mit den Freizeitmöglichkeiten. Erst am letzten
Abend entdeckte ich es: Das Buch, an dem ich mich von der ersten Zeile an
festsaugte. Die Rede ist von "Nicht ohne meine Tochter". Auf jeder Seite fieberte
ich mit, musste irgendwann auch mal schlafen. Glatt hätte ich zur Diebin werden
können ... nee, geht aus Prinzip nicht und auch die spannendste Lektüre hat einen
schlechten Beigeschmack, wenn das Gewissen piesackt. Also ließ ich das Buch
zurück und kaufte es mir zuhause regulär. Immer, wenn die Hauptarbeiten geschafft
waren, gönnte ich mir eine Lese-Oase. Das war ich mir wert. Ab und zu Zeit für
mich selber, das ist lebensnotwendiger Luxus. Dann habe ich nicht das Gefühl,
dass ich zu kurz komme und muss das nicht mit überflüssigem Essen kompensieren.


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